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#staythefuckhome

Vor ein bis zwei Wochen habe ich mich selbst auch eher mit dem Gedanken beschäftigt, dass es hier um „lediglich“ etwas Ähnliches wie Grippe geht. (Es war mir klar, dass es sich ausbreiten würde. Aber mein Gedanke ging nie weiter. Warum auch? Das eigene Leben lief ja normal, so wie immer. Der Frühling nahte, gerade selbst etwas krank gewesen, warum müsse man sich größere Sorgen machen?)

Und Grippe? Erstmal nicht so bedrohlich für Gesunde; hat man ja schon mal selbst gehabt und wurde wieder gesund. Aber es geht um mehr diesmal. Und das ist mir mit allen Restriktionen und Erlässen bewusster geworden. Ich bin froh, dass wir eine nachvollziehbare Berichterstattung geliefert bekommen, dass auf alle Fragen eine legitime Antwort zu finden ist. Ich bin auch froh, dass unsere Politiker*innen an einem Strang ziehen und versuchen, so gesittet wie möglich, alles ablaufen zu lassen. Einheitliche Strukturen zu schaffen. Klar, es gibt immer jemanden, der dagegen spricht. Klar, man weiß so vieles nicht - welche Auswirkungen, ob die Pläne aufgehen, wie es weiter geht.

Aber nun heißt das auch, dass wir - jede*r Einzelne - eine Aufgabe haben. Und die ist eigentlich für die meisten relativ schön: zuhause bleiben. So gut es geht. So lang es geht. So oft es geht. Das ist ein Privileg! Könnt ihr Homeoffice machen, macht es bitte. Sprecht mit euren Chef*innen, bittet darum, ich denke, die Einsicht wird immer größer. Kauft vielleicht einmal für eine Woche ein (man braucht eigentlich gar nicht so viel pro Woche); aber bitte kauft nicht in riesigen Mengen, sodass andere - vorerst!!! - nichts mehr haben. Es ist ein Privileg für die meisten, in ihren schönen vier Wänden zu verharren. Andere haben das nicht. Informiert euch bitte online, um welche Einschränkungen Supermärkte mittlerweile bitten - beispielsweise, dass zwischen 8 und 9 Uhr morgens eher Risikogruppen einkaufen sollen. Danach alle anderen. Dass man im Supermarkt nicht drängeln muss, denn das ist wohl der Ort, wo sich die meisten gerade anstecken könnten. Achtet aufeinander. Und schenkt euch ab und zu auch ein Lächeln. Mir dreht es den Magen um, wenn ich daran denke, dass das Virus auch in Flüchtlingslagern und ärmeren Ländern mittlerweile diagnostiziert wurde und sie dort kaum Hilfe haben. Kein Zuhause, in das man sich einigeln kann; oder einen kleinen Garten, in dem man in der ersten wärmeren Frühlingssonne sich die Sonne auf die Nase scheinen lässt - oder durchs Fenster.

Mir dreht es den Magen um, wenn jetzt die Gewaltbereitschaft in manchen Häusern wächst, weil man wochenlang aufeinander klebt - häusliche Gewalt, weil man nicht in die Arbeit oder zu Freund*innen flüchten kann. Dinge, an die ich selbst nicht gedacht habe und die nun wie ein schwerer nasser Sack in meinen Eingeweiden schlummern. Es macht wachsamer und achtsamer, das Ganze. Nutzen wir diese Kenntnisse, um auch nach der Krise dafür die Augen genug zu öffnen! Es ist für die meisten so einfach. Natürlich gibt es Ausnahmen. Zahlreiche. Die für die Erhaltung des Systems beitragen. All diejenigen, da draußen. Danke - darauf gehe ich noch mehr ein; ein anderes Mal.

Denkt aber bitte auch daran, dass manche Angst vor der Isolation haben. Alleine sind. Bietet Telefonate an; eure Ohren; eure Zeit! Es gibt nichts Leichteres, das man derzeit anbieten könnte. Eure Hilfe; eure Aufmerksamkeit.

Ich hätte noch so viel zu sagen und das werde ich auch. Die letzten Tage glich mein Hirn einer Oberfläche, die mit einem Presslufthammer - im Form von Medienberichten - bearbeitet worden ist. Ich möchte auf alle Fälle noch darauf eingehen; wie ihr es euch gut gehen lassen könnt. Denn ich konnte es die Tage selbst kaum.

Alles Liebe und #staythefuckhome


{Stefanie Delorenzo}


P.S.: Ich habe auf meinem Instagramprofil "magnoliaelectric" eigene Highlights zu "Covid-19", wo ich auch sehr viele Tipps, Hintergrundinformationen und Hilfsangebote verlinkt habe!



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