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Corona-Tagebuch

Di 17.3.2020 CORONA

Tag 1 der strengen Shut-down Maßnahmen (alle Geschäfte außer LM, Apo etc. geschlossen, keine Veranstaltungen mehr, Spiel- & Sportplätze geschlossen, mancherorts Quarantäne).

Nichts wird mehr so sein, wie es war. Ein Titel eines Artikels über die Corona-Krise, die uns seit gut einer Woche jetzt erfasst hat. Es ist wie ein Alptraum, aus dem man erwachen möchte. Anfangs noch auf die leichte Schulter genommen, haben uns jetzt diverse Vorkehrungen und Maßnahmen seitens Regierung fest im Griff. Alle Menschen, die nicht arbeiten müssen, sollten tunlichst zu Hause bleiben. Soziale Kontakte auf das geringst mögliche reduzieren. Hygiene-Maßnahmen streng einhalten, Abstand halten, Einkäufe nicht hamstern, sondern vernünftig in Haushaltsmengen usw…

Sylvana meinte, das wird uns noch länger beschäftigen, Wochen wenn nicht Monate. Die Hoffnung ist zwar, dass der Spuk bald vorbei ist, aber es wird nicht so schnell oder ganz aufhören. Erst in ein paar Jahren kommt die große Veränderung. Ich bekomme viele Nachrichten und Videos über die eigentliche „Botschaft“, die uns mit dieser Entwicklung, die weltweit wirkt, übertragen wird: Umdenken, Neue Zeit, Liebe statt Macht u.s.w. Ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Auch stelle ich mir gerade die Frage, wie soll ich danach weitertun? Aber vielleicht sollte ich mich das Alles gar nicht fragen, sondern mal im Hier & Jetzt bleiben. Ich werde danach, die Botschaft bekommen, die ich weitergeben darf… Sie wird wohl eine andere sein!


Samstag, 21.3.2020 CORONA

Die 1. Woche in Quarantäne ist fast vorbei. Langsam kehrt so etwas wie „Normalität“ in unseren Alltag zu Hause ein. Die Fälle der Infektionen steigen immer noch an und das wir auch noch eine Weile so bleiben. Erste zaghafte Spuren der seit Anfang der Woche verhängten Ausgangseinschränkungen sind zu verzeichnen. Noch lange kein Grund zum Aufatmen oder sogar Lockerungen für irgendwelche Einschränkungen seitens Regierung, nachvollziehbar. Wir dürfen zu Zeit hinaus zum Einkaufen, für notwendige Arbeiten (betrifft uns nicht, keine systemerhaltende Branche) und um anderen zu helfen, die Hilfe brauchen. Habe inzwischen meinen Antrag um Herabsetzung der vorläufigen Beitragsgrundlage bei der SVS eingebracht. War mühsam genug die vorläufigen Einkünfte für das gesamte Jahr auf Basis der Vorjahre zu errechnen und hat mich mordsgestresst. Dann folgten wunderschöne, warme Tage im Garten, runterkommen, durchatmen, begreifen, dass es da derzeit nichts zu begreifen gibt, sondern annehmen was ist. Wie oft haben wir das in unserer Peer Group reflektiert und besprochen… Übe täglich mein Pilates und meditiere täglich, manchmal 2x, es gibt auch viele Angebote, Gruppen, Online Meditationen im Netz. Ich muss sorgfältig auswählen, was und wie viel Medien ich konsumiere. Heute ein wenig geräumt, geputzt, gesaugt. Das hilft auch. Das am meisten Tröstende: Wir alle – ja wirklich wir alle hier, in diesem Haus, Ort, Land, Kontinent und zum Teil auch auf anderen Kontinenten sind zum gleichzeitigen Innehalten und Entschleunigen gezwungen, alle im oft zitierten „selben Boot“. Hatte ich mir das nicht so oft herbeigewünscht, dass die Welt sich endlich wandeln müsste? Dass die Menschen endlich begreifen, dass es so in all dieser Hektik, in Konkurrenz und mit dem ständigen Konsum-Zwang nicht mehr weitergehen könne. Jetzt ist sie da – ja was eigentlich – die Zwangspause von unserem Leben, das wir alle gewohnt waren, für selbstverständlich genommen haben.

Immer Wochenende oder so… wir müssen mindestens bis nach Ostern Di, 14. April durchhalten und wahrscheinlich dann auch noch länger. Naja es ist noch mein Betriebsergebnis 2019 offen, d.h. die Spesen & Taggelder sind zu schreiben für die Est-Erklärung. Büro kann weiter ausgemistet werden, der Keller sowieso, den wir schon seit Jahren aufschieben. Fad kann uns nicht werden, es ist immer nur die Frage, auf was habe ich heute und jetzt Lust? Neue Bücher können gelesen werden, alte nochmals, Podcasts gehört, Filme geschaut… das Problem ist eher die Auswahl aus den schier unzähligen Möglichkeiten, die unsere moderne Technik bietet. Wochenende, da darf man ja auch mal faul sein, oder? Schlechtwetter ist auch derzeit, gut für die Entwicklung, denn dann rennen nicht mehr alle draußen rum und die Raten steigen langsamer. Wie werden wir auf diese Tage und Wochen in hoffentlich ein paar Monaten wohl zurückschauen? Es ist so einzigartig, seltsam, ungewohnt, alptraumhaft und gleichzeitig hoffnungspendend, spannend…


{Biene}




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