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Tschüss "Corona-Distance-Learning"

BLING BLING!

Hallo Christine! Anna V.xxxxx hat eine neue Aufgabe in “7A Deutsch” gepostet.

Hallo, meine lieben Mitschülerinnen und Mitschüler!

Wer liebt es nicht, so eine Mail jeden Morgen zu hören? Ich kann den Ton nicht mehr hören. Ich fühle mich wie ein Pawlowscher Hund: Jedes Mal, wenn ich den E-Mail-Ton höre, laufe ich von meinem Laptop weg, weil ich nicht wissen will, welche Aufgabe ich jetzt schon wieder bekommen habe. Ich denke, ihr kennt das Gefühl.

Jeden Morgen aufstehen, frühstücken, sich an den Schreibtisch setzen. Laptop einschalten, seine Mails checken und Pause machen, weil man so überfordert ist. Danach habe ich mit den ganzen Arbeitsaufträgen begonnen, von 9 bis 12. Nach zwölf habe ich immer eine Mittagspause gemacht, bis 14 Uhr. Dann habe ich eine Stunde an irgendwas gearbeitet und dann kam noch einmal eine Kaffeepause, bei Sonne am Balkon. Und dann habe ich weitergearbeitet bis 16 Uhr, nach spätestens 17 Uhr ging gar nichts mehr. So sah mein Tag immer aus, ab und zu hatte ich einen Tag in der Woche, an dem ich keine Aufgaben machen musste. Das Einzige, was sich über die Wochen geändert hat, war meine Motivation. Zum Schluss hatte ich fast gar keine mehr.

Für mich gab es nicht so viele Vorteile, ich konnte zwar lange schlafen und hatte recht viel Zeit, aber mit der ganzen Zeit konnte ich nichts anfangen. Dieses “distance learning” hat sich angefühlt wie eine Ewigkeit! Immer zu Hause sein, nichts machen wollen, nichts machen dürfen. Das Schlimmste war, meine Motivation zu finden. Das hat manchmal Stunden gedauert und andermal habe ich um 8 am Abend den Motivationsschub meines Lebens gehabt. Es gibt einfach zu viele Ablenkungen in meinem Zimmer. Es wird mir nicht fehlen. Vielleicht doch ein bisschen, dass ich mir meine Zeit selber einteilen konnte, auch wenn ich nicht gut darin war. Oder die vielen Kuchen, die ich in meiner Prokrastination gebacken habe, die waren echt lecker. Zum Schluss habe ich mich aber schon auf die Schule gefreut. Irgendwann kam ich zu einem Punkt, an dem ich auch die Professorinnen und Professoren vermisst habe. Nicht mein Höhepunkt. Ich bin mir unsicher, ob das eine gute Variante der Schule für die Zukunft wäre. Es ist auf jeden Fall möglich, aber in manchen Fächern brauche ich einfach eine Person, die vor mir steht und mir alles erklärt. Außerdem werde ich in der Schule mehr oder weniger gezwungen, zu arbeiten. In der Schule gibt es diese Lernatmosphäre, die es zu Hause einfach nicht gibt. Man kann nicht alle 30 Minuten eine Pause machen. Natürlich ist das Selbst-Einteilen sehr angenehm, aber ich bin daran öfters gescheitert. Ich weiß nicht wie es bei euch war, aber ich glaube euch nicht, dass alles immer super geklappt hat.

Also meine lieben Mitschülerinnen und Mitschüler, ihr wisst, wovon ich spreche. Ihr seid durch dasselbe gegangen und ich denke, ihr werdet mir zustimmen. Liebes Bildungsministerium, online-learning ist möglich, aber für die Schülerinnen und Schüler eine Hölle. Vor allem, wenn man etwas nicht versteht, da geht dann gar nichts mehr. Meiner Meinung nach sollte es nur in Notsituationen gemacht werden, es ist nicht dasselbe wie Schule und macht den Schülerinnen und Schülern noch mehr Stress. Bitte, wirklich nur wenn es nicht anders geht. Ich wünsche niemandem, so einen Unterricht! Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!



{Chrstine Bodensdorfer}







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