Corona Tagebuch
- schreibenhilft
- 14. Apr. 2020
- 2 Min. Lesezeit
1 Monat.
Genau heute vor einem Monat hat die Selbstisolation hier in Österreich begonnen. Genau heute vor einem Monat hat sich unser Leben, wie wir es kannten, auf den Kopf gestellt.
Woche 1 war hart für mich. Ich hab im Stundentakt die News verfolgt, mir jede Pressekonferenz angeschaut und hatte unfassbare Angst. So hatte ich mir die ersten Wochen in der neuen Stadt nicht vorgestellt.
Woche 2 war leicht für mich. Ich hatte eine kleine Routine. Hab meine Mittagsspaziergänge für Telefonate mit Freunden genutzt (Telefonate, ja, man glaubt es kaum!). Ich hatte Hoffnung, kam irgendwie zu mir und hab begonnen die Zeit zu genießen.
Woche 3 war hart. Unfassbar hart. Ich fühlte mich einsam, alleine und irgendwie hilflos. Ich wollte, wie ich es gewohnt war, von einem Ding zum nächsten springen, mich beschäftigen, mich ablenken. Aber da war nichts am anderen Ende des Ufers, an dem ich mich festhalten konnte.
Woche 4 war gut. Besser zumindest. Ich fand einen Weg, um mich zu beschäftigen. Hatte Spaß an der Routine. Weinte ab und zu. Aber fand mich in den Worten meines Journals wieder.
Und jetzt, in Woche 5 da wurde mir plötzlich bewusst, dass ich ehrlich zu mir selbst sein darf. Zur Ruhe kommen kann.
Ich muss nicht immer von einem Ding zum nächsten springen. Ich muss nicht immer rennen, quer über den Globus. Ich kann auch mal einfach sein. Langsam bei mir ankommen.
Und vielleicht, vielleicht nutze ich diese Woche einfach mal um zu klären, welche Aspekte meines „früheren Lebens“ ich auch nach all dem behalten möchte. Wohin es sich lohnt zurück zu kehren. Wo ich loslassen kann. Und was mich eigentlich wirklich glücklich macht.
{Kerstin von https://www.kerstinloves.com/}

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