top of page
  • Autorenbildschreibenhilft

Jeden Tag seit zwei Wochen immer dasselbe...

Jeden Tag seit zwei Wochen immer dasselbe. Um 12 Uhr aufstehen. Um 1 Uhr mit meinen Schwestern frühstücken, vor den Fernseher setzen und Shopping Queen schauen. Uns darüber lustig machen, was die Frauen im Fernsehen für unglaublich hässliche Kleidung kaufen. Ab 2 Uhr arbeiten und aufräumen. Um 5 Uhr Sport machen und duschen gehen. Um 6 Uhr etwas essen. Und ab 7 Uhr im Bett oder auf der Couch liegen und nichts tun. Seit fast zwei Wochen immer dasselbe. Vor fast zwei Wochen dachte ich, das ist alles ein Scherz und übertrieben und yay keine Schule mehr, doch jetzt bemerke ich wie ernst die Situation ist und wie sehr ich es hasse. Was würde ich jetzt nur dafür geben in der Schule zu sitzen und Tests zu schreiben, für die ich nicht gelernt habe, nur um endlich wieder mit meinen Freunden zu reden. Um am Nachmittag mit ihnen ein Picknick machen zu können. Doch stattdessen: Keine Abwechslung, keine Überraschungen.

Außer dich. Seit fast zwei Wochen stehe ich jeden Tag wieder auf und tue dasselbe, weil ich weiß, dass ich am Abend endlich wieder dein verpixeltes Gesicht auf meinem Handydisplay sehe. Seit fast zwei Wochen stehe ich jeden Tag wieder auf und tue dasselbe, weil ich weiß, dass ich am Abend wieder deine Stimme hören kann. Jeden Tag seit fast zwei fühle ich mich einsam und allein. Jeden Tag seit fast zwei Wochen rede ich mit dir und fühle mich nicht mehr so allein und einsam, wie ich es den ganzen Tag lang getan habe. Diese Stunden, die wir miteinander reden und in welchen ich dich sehen kann, vergesse ich, dass die Welt gerade kurz vorm Zusammenbruch ist. Ich vergesse wie ernst die Situation ist und wie schwer es für mich ist nichts tun zu können. Ich vergesse meinen Kummer und meine Sorgen. Ich vergesse den ganzen Stress des Alltags. Du machst es mir so viel einfacher durch diese Zeit zu kommen, aber gleichzeitig machst du es mir noch viel schwerer. Du machst es mir so viel schwerer zu einer normalen Zeit schlafen zu gehen. Du machst es mir so viel schwerer nicht einfach in den Zug zu steigen und zu dir zu fahren. Du machst es mir so verdammt schwer. Doch die Vorfreude, die ich habe, ist viel stärker als dieser Drang. Die Vorfreude mit dir all die Filme und Serien zu sehen, die du noch nicht gesehen hast. Die Vorfreude mit dir auf einem Ball zu tanzen, obwohl du es nicht magst. Die Vorfreude auf all die Abenteuer, die wir zusammen erleben werden. Die Vorfreude darauf dich endlich wiederzusehen und zu umarmen. Die Vorfreude auf uns. Ich hätte nie gedacht, dass diese fast zwei Wochen so viel Spaß machen, obwohl ich nichts mache. Nichts mache, außer mit dir um 4 Uhr nachts über die Menschen zu reden, die wir nicht mögen. Nichts, außer dir meine exotischen Essenskombinationen zu zeigen, nur damit du dann so tust als würdest du sie mögen. Nichts, außer mit dir für Stunden über die schwachsinnigsten Themen überhaupt zu diskutieren. Nichts, außer mit dir bis die Sonne wieder aufgeht zu reden.

Seit fast zwei Wochen jeden Tag, kann ich nicht aufhören an dich zu denken. Seit fast zwei Wochen kann ich es kaum erwarten das die Schule wieder beginnt, nur weil das dann bedeutet, dass ich dich endlich wiedersehen kann. Seit fast zwei Wochen jeden Tag kann ich nicht aufhören mich zu fragen ob du wohl genauso sehr an mich denkst wie ich an dich.


{Fiffi Kierner}






0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Liebe Corona-Zeit!

bottom of page